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Katzen richtig betreuen: 10 Tipps, die Katzensitter:innen kennen sollten

  10. Juli 2025,    6 min. lesen,
Sie möchten eine Katze betreuen und suchen nach praktischen Tipps zum Katzensitten? In diesem Beitrag erfahren Sie, worauf es dabei ankommt. Denn auf eine Katze aufzupassen, bedeutet weit mehr als Füttern und Katzenklo reinigen. Auch wenn Katzen als unabhängig gelten – ganz allein gelassen zu werden, tut ihnen nicht gut. 
Wenn ihre Bezugspersonen nicht da sind, brauchen sie jemanden, der ihnen Sicherheit gibt und auf ihre Bedürfnisse eingeht, aber dennoch ihre Eigenheiten respektiert.

Als Katzensitter:in achten Sie nicht nur auf das körperliche Wohl, sondern auch darauf, dass die Katze entspannt bleibt und nicht aus dem Takt gerät. Wie aber schafft man eine ruhige, vertrauensvolle Atmosphäre? Im Folgenden finden Sie zehn Tipps für eine gute Katzenbetreuung, sei es bei Ihnen zu Hause oder in der Wohnung der Besitzer:innen.

1. Die Katze kennenlernen und Ihre Persönlichkeit verstehen

Manche Katzen sind vom ersten Moment an zutraulich, andere beobachten neue Menschen tagelang auf Abstand. Fragen Sie die Familie vorab, wie sich die Katze verhält: 

  • Mag sie es, gestreichelt zu werden?
  • Lässt sie sich hochheben oder mag sie das nicht?
  • Reagiert sie zurückhaltend auf fremde Menschen?
  • Ist sie eher ruhig oder sehr verspielt?
  • Hat sie Angst vor Kindern oder lauten Geräuschen?
  • Woran erkennt man, ob sie sich wohlfühlt oder gestresst ist?
Tipp von Sitters.at
Respekt und Geduld sind der beste Weg, um das Vertrauen einer Katze zu gewinnen. Lassen Sie sie selbst entscheiden, wann und wie sie Kontakt aufnehmen möchte.

Gleichzeitig sollten Sie sie aber nicht komplett ignorieren. Wenn sich die Katze etwa in einen anderen Raum zurückzieht, bedeutet das nicht, dass Sie sie stundenlang allein lassen müssen. Stattdessen ist es sinnvoll, regelmäßig nach ihr zu sehen. So geben Sie ihr die Möglichkeit, sich zu nähern, ohne sich bedrängt zu fühlen. Und genauso wichtig: Sie kann sich jederzeit auch wieder zurückziehen.

2. Sich an die Routine halten

Katzen sind Gewohnheitstiere. Schon kleine Abweichungen – etwa bei den Fütterungszeiten – können sie irritieren. Sprechen Sie im Vorfeld mit den Halter:innen über den Tagesablauf der Katze: Wann gibt es Futter? Welche Menge? Welche Sorten? Gibt es gewohnte Spielzeiten oder bestimmte Schlafplätze?

3. Die Grundbedürfnisse im Blick behalten

Das Futter unterscheidet sich von Katze zu Katze. Erkundigen Sie sich bei der Familie, welche Sorte und Menge die Katze erhält: Trockenfutter, Nassfutter, in welchem Verhältnis? Gibt es bestimmte Geschmacksrichtungen wie Huhn, Fisch oder Rind, die bevorzugt werden? Wird das Tier nach dem BARF-Prinzip ernährt oder muss es eine spezielle Diät einhalten?

Zu den Grundbedürfnissen gehört auch eine saubere Katzentoilette. Katzen sind sehr reinliche Tiere. So sehr, dass mangelnde Körperpflege oder ein Toilettengang außerhalb der Box als mögliche Anzeichen für gesundheitliche Probleme gelten. Achten Sie deshalb darauf, das Katzenklo regelmäßig und gründlich zu reinigen. Die gesamte Katzenstreu sollte mindestens einmal pro Woche gewechselt werden, um Stress für die Katze zu vermeiden.

4. Eine vertraute Umgebung schaffen

Katzen sind sehr ortsgebunden. Sie orientieren sich stark an ihrer gewohnten Umgebung und reagieren empfindlich auf Veränderungen. Versuchen Sie daher, möglichst viel beim Alten zu belassen.

Wenn Sie die Katze in der Wohnung der Familie betreuen, behalten Sie gewohnte Abläufe bei. Falls die Betreuung bei Ihnen zu Hause stattfindet, sorgen Sie für Rückzugsmöglichkeiten, zum Beispiel:

  • ein Körbchen in einer ruhigen Ecke,
  • eine Decke auf einem Stuhl,
  • eine erhöhte Liegefläche mit gutem Überblick (z. B. auf einem Kratzbaum).
Nehmen Sie außerdem vertraute Gegenstände mit, etwa eine Decke oder ein Spielzeug aus dem Zuhause der Katze. Der bekannte Geruch hilft ihr, sich schneller einzuleben. 
Tipp von Sitters.at:
Die Katze miaut ständig und scheint unzufrieden? Manchmal liegt das Problem darin, dass die Türen geschlossen sind. Katzen behalten gerne den Überblick über ihr Revier.

5. An die Sicherheit denken

Katzen sind neugierig und wahre Meister darin, sich in gefährliche Situationen zu bringen. Zwar können sie Risiken bis zu einem gewissen Grad selbst gut einschätzen, die Hauptverantwortung für ihre Sicherheit liegt jedoch bei Ihnen. Unfällen vorzubeugen ist immer besser, als sie hinterher zu beheben. Deshalb sollten Sie besonders auf folgende potenzielle Gefahren achten:

  • Fenster, die nur gekippt sind – hier kann die Katze leicht hängenbleiben,
  • Balkone ohne engmaschiges Netz und offene Eingangstüren,
  • offene Waschmaschine, Trockner oder Toilettendeckel,
  • giftige Pflanzen oder gefährliche Lebensmittel,
  • ätherische Öle, die für Katzen giftig sind,
  • offene Herdplatten oder heiße Oberflächen, an denen sich die Katze verbrennen könnte,
  • kleine Gegenstände, die verschluckt werden können, wie Gummis, Schmuck oder Büroklammern.

Behalten Sie diese Risiken im Blick, um für die Sicherheit und das Wohlbefinden der Katze zu sorgen.

6. Für Beschäftigung sorgen

Neben den durchschnittlich 12 bis 16 Stunden Schlaf pro Tag brauchen Katzen auch ausreichend Aktivität und geistige Beschäftigung. Sie fragen sich, wie Sie eine Katze am besten beschäftigen? Die Möglichkeiten sind vielseitig: Oft reicht ein zerknülltes Papier oder ein Karton, aber manche Katzen freuen sich auch über gekaufte Spielzeuge – von Plüschmäusen mit Katzenminze bis hin zu kleinen Reizangel-Spielzeugen.

Spielen Sie etwa zehn Minuten mit der Katze und gönnen Sie ihr zwischendurch Pausen. Übermäßige Aufregung kann sonst zu Überstimulation und sogenannter „Kuschel-Aggression“ führen.

7. Auf Verhaltensänderungen achten

Jede Katze reagiert anders auf Stress und kann sich in den ersten Tagen der Betreuung ungewöhnlich verhalten. Nicht jede Verhaltensänderung bedeutet automatisch ein ernsthaftes Problem, aber Sie sollten aufmerksam werden, wenn Ihnen folgende Anzeichen auffallen:

  • sie hört auf zu fressen oder zu trinken
  • sie versteckt sich
  • sie miaut übermäßig oder faucht
  • sie vernachlässigt ihre hygienischen Gewohnheiten
  • ihr Verhalten Ihnen gegenüber ändert sich – eine sonst verschmuste Katze meidet plötzlich den Kontakt.
Wenn Sie etwas bemerken, das vom üblichen Verhalten abweicht, sollten Sie vorsichtig sein. Manchmal liegt das Problem in einer geänderten Routine, Schmerzen oder Juckreiz, manchmal fehlt der Katze einfach der Ausblick aus dem Fenster. Versuchen Sie herauszufinden, was ihr fehlt und reagieren Sie einfühlsam.
Tipp von Sitters.at:
Machen Sie sich am besten Notizen, sowohl beim Gespräch mit der Familie als auch während der Betreuung. Auch kleine Details können Ihnen beim nächsten Mal helfen und zeigen der Familie, dass Sie sich wirklich für das Wohl des Tieres interessieren.

8. Vertrauen aufbauen

Manche Katzen wählen sorgfältig aus, wem sie vertrauen. Und wenn Sie sie für sich gewinnen möchten, müssen Sie es nach ihren Regeln tun. Langsam, ruhig, ohne Druck. 

Nehmen Sie die Körpersprache der Katze wahr und schenken Sie ihr Aufmerksamkeit. Lernen Sie richtig zu reagieren, wenn ihr Schwanz aufgestellt ist und die Ohren nach hinten gelegt sind. Wenn die Katze zu Ihnen kommt und sich zum Beispiel an Ihrem Bein reibet oder beim Schlafen in Ihre Nähe legt – herzlichen Glückwunsch! Das ist ein großer Beweis dafür, dass sie Ihnen vertraut.
Tipp von Sitters.at
Wie zeigen Sie einer Katze, dass Sie ihr freundlich gesinnt sind? In der Katzensprache ist langsames Blinzeln ein Liebesbeweis. Öffnen und schließen Sie Ihre Augen langsam, wenn Sie Blickkontakt haben. Wenn die Katze diese Geste erwidert, ist das ein Zeichen ihrer Zuneigung.

9. Mit den Besitzer:innen kommunizieren

Wenn Sie sich um Haustiere kümmern, geht es nicht nur um das Wohl des Tieres selbst, sondern auch darum, den Besitzer:innen ein sicheres Gefühl zu geben – nämlich die Gewissheit, dass es ihrem Tier gut geht. Eine offene, regelmäßige Kommunikation trägt zu einer guten Zusammenarbeit bei.

Sie müssen sich nicht stundenweise melden, aber ein paar Nachrichten am Tag (idealerweise mit Foto oder Video) sind eine nette Geste. Besonders wenn die Katze scheu ist, ist es für den Besitzer umso wichtiger zu sehen, dass es ihr gut geht.

Vereinbaren Sie, wie oft (und gegebenenfalls wann) die Familie Neuigkeiten von Ihnen erhalten möchte und senden Sie ihr kurze Berichte, zum Beispiel: Heute hat sie fast den ganzen Tag geschlafen und wir haben ein bisschen gespielt.“ oder Vorhin hat sie eine halbe Dose Futter gefressen und schläft jetzt auf ihrem Lieblingsplatz.“

10. Auf Krisensituationen vorbereitet sein

Wissen Sie, wie sich Dehydration bei einer Katze äußert? Was können Sie tun, wenn sie die Nahrungsaufnahme verweigert? Kennen Sie die Kontaktdaten des Tierarztes? Informieren Sie sich zumindest über die Grundlagen, damit Sie im Notfall wissen, was zu tun ist. Finden Sie außerdem heraus, ob die Katze bekannte Allergien hat oder Medikamente benötigt.

Sind Sie bereit, Katzensitter:in zu werden?

Keine Katze ist wie die andere. Mal begrüßt Sie ein verspielter Schmuser, der Kratzbäume liebt, ein anderes Mal eine Katze, die Vögel am Fenster beobachtet und sich nur selten streicheln lässt. Genau darin liegt der Zauber, Katzensitter:in zu sein: Jeder Auftrag bringt neue Begegnungen und wird garantiert nie langweilig.

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