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Erfolgreich Nachhilfe geben: So fangen Sie richtig an

  2. Juni 2025,    5 min. lesen,
Nachhilfe gehört bereits zum Schulalltag, sowohl für Schüler:innen, die sich in bestimmten Fächern verbessern möchten, als auch für Eltern, die selbst nicht die Zeit oder das nötige Wissen haben, um ihre Kinder ausreichend zu unterstützen.

Nachhilfe zu nehmen ist längst keine Ausnahme mehr, sondern für viele ein kluger Weg, schulische Herausforderungen besser zu meistern.
Wer sein Wissen teilt, kann viel bewirken. Ob Sie ausgebildete:r Lehrer:in sind, gerade ein Lehramtsstudium absolvieren oder einfach Begeisterung und Kenntnisse für ein bestimmtes Fach mitbringen: Nachhilfe geben bietet eine sinnvolle Möglichkeit, sich einzubringen.
Nebenbei lässt sich flexibel etwas dazuverdienen, bei einer Tätigkeit, die Freude macht

In diesem Beitrag lesen Sie, wie Sie Nachhilfelehrer:in werden können, inklusive praktischer Tipps zum Nachhilfe geben. So starten Sie gut vorbereitet in die Praxis.
Wussten Sie schon?
Laut einer Studie aus dem Jahr 2024 nutzen in Österreich rund 49 % der Schülerinnen und Schüler externe Nachhilfe.

Fach auswählen: Worin bin ich richtig gut?

Bevor Sie loslegen, sollten Sie Ihre Stärken ausloten: In welchem Fach fühlen Sie sich sicher und können Ihr Wissen auch gut vermitteln? Vielleicht ist es Mathe, eine Sprache oder die gezielte Prüfungsvorbereitung. Wer hier klar auftritt, wirkt gleich überzeugender.
Überlegen Sie, was Sie wirklich interessiert und was Ihnen Freude bereitet.

Nachhilfe macht sowohl Ihnen als auch den Lernenden mehr Spaß, wenn Sie sich einem Thema widmen, das Ihnen liegt. Eltern empfinden es als deutlich vertrauenswürdiger, wenn Sie über fundiertes Wissen verfügen und ein Fach unterrichten, das Sie gut beherrschen. Das wirkt professioneller als ein allgemeiner, aber oberflächlicher Überblick über viele Fächer.
Eine Spezialisierung macht Ihr Nachhilfeangebot attraktiver. Wer sich auf einen bestimmten Bildungsbereich konzentriert, wird von Schüler:innen und Eltern eher als Expert:in wahrgenommen. 

In allen Fächern gleichermaßen zu glänzen, ist ohnehin kaum möglich. Geben Sie also nicht vor, überall 100 % zu leisten, denn das kann schnell unglaubwürdig wirken.

Wichtige Fähigkeiten für eine erfolgreiche Nachhilfe

Gute Nachhilfe hängt nicht nur vom Wissen ab. Wer Nachhilfe geben will, braucht auch ein paar persönliche Kompetenzen, die den Unterricht effektiver und angenehmer machen.
  • Geduld und Einfühlungsvermögen: Verständnis zeigen, wenn etwas nicht gleich klappt, und individuell auf den Lernstil eingehen.
  • Kommunikation: Klare Erklärungen, anregende Fragen und altersgerechte Sprache sind entscheidend. Fachbegriffe allein helfen selten weiter.
  • Organisation: Stunden planen, Fortschritte beobachten und gezielt auf Prüfungen vorbereiten.
Tiefgehende Kenntnisse in einem Fach zu haben, ist großartig, aber ebenso wichtig ist es, diese verständlich zu vermitteln. Das zählt zu den größten Herausforderungen, mit denen Nachhilfelehrer:innen und Lehrkräfte konfrontiert sind. 

Man muss in der Lage sein, die Informationen einfach, klar und auf das Wesentliche reduziert zu erklären.
Besonders bei jüngeren Kindern ist es wichtig, sich für einen Moment in ihre Perspektive hineinzuversetzen und den Lernstoff so aufzubereiten, dass er für sie Sinn ergibt. 

Erste Erfahrungen sammeln

Beginnen Sie im kleinen Kreis, vielleicht mit dem Kind von Bekannten oder in einem freiwilligen Projekt. So sammeln Sie wertvolle Praxiserfahrung und das eigene Selbstvertrauen wächst mit jeder Stunde.

Feedback ist dabei Gold wert: Ein kurzer Austausch nach jeder Stunde mit Eltern oder Lernenden hilft, den Unterricht immer weiter zu optimieren.

Materialien für die Nachhilfe vorbereiten

Wer Nachhilfe wirkungsvoll gestalten möchte, braucht neben dem Wissen auch die richtigen Werkzeuge. Dazu gehören.
  • Arbeitsblätter und Übungen: Gut ausgewähltes Material erleichtert das Lernen und Verstehen.
  • Digitale Tools: Lernplattformen oder Apps wie Duolingo bieten eine spielerische Ergänzung. Auch YouTube-Videos oder interaktive Übungen eignen sich gut.
Tipp von Sitters.at
Neben klassischen Lernmaterialien können Sie altersgerechte und spielerische Elemente in den Unterricht einbauen, zum Beispiel interaktive Spiele, Bild-Übungen oder kreative Aufgaben.
Scheuen Sie sich nicht, verschiedene Formate einzusetzen: Arbeitsblätter, Präsentationen oder Videos. Je vielfältiger die Methoden, desto lebendiger und interessanter wird die Nachhilfe.

Praxisnahe Aufgaben, die den Unterrichtsstoff mit alltäglichen Situationen verknüpfen, helfen besonders Schüler:innen, denen die reine Theorie schwerfällt. So entsteht eine Verbindung zwischen Lernen und realem Leben. Das motiviert nachhaltig!

Und vergessen Sie nicht, mit kurzen Kennenlern-Spielen den Einstieg zu erleichtern und eine angenehme Lernatmosphäre zu schaffen.

Wie kann ich Nachhilfe anbieten?

Geduld ist gefragt, denn am Anfang kann es herausfordernd sein, die ersten Schüler:innen zu finden. Eine Möglichkeit ist, auf sozialen Netzwerken aktiv zu werden oder im Freundes- und Familienkreis nachzufragen. Das erfordert Vertrauen und Engagement, und zwar nicht nur von Ihnen, sondern auch von Ihrem Umfeld.

Eine deutlich einfachere Alternative bietet Sitters.at: Hier können Sie sich als Nachhilfelehrer:in registrieren und direkt mit Familien in Kontakt treten, die Nachhilfe für ihre Kinder suchen.

Sie legen einfach ein Profil an, geben an, welches Fach Sie unterrichten möchten, welche Fähigkeiten Sie mitbringen und ob Sie vielleicht auch andere Dienstleistungen anbieten (z. B. Kinder- oder Tierbetreuung, Haushaltshilfe oder Seniorenpflege).

Eltern können anhand dieser Angaben gezielt filtern, was sie brauchen. Entsprechen Sie den Suchkriterien, melden sich interessierte Familien direkt bei Ihnen (siehe Abbildung).
Starten Sie lieber mit einer kleineren Anzahl an Schüler:innen. Sobald Sie gute Bewertungen und positive Rückmeldungen von Familien erhalten, werden immer mehr Familien Interesse an Ihnen zeigen.

Den richtigen Preis für die Nachhilfe finden

Ihr angebotener Preis für die Nachhilfe sollte fair sein, den Aufwand widerspiegeln und deutlich machen, wie gut Ihre Unterstützung ist.
Tipps, um Ihren Stundenlohn als Nachhilfelehrer:in festzulegen:

  • Informieren Sie sich über die Preise anderer Nachhilfelehrer:innen in Ihrer Umgebung: Finden Sie heraus, wie viel andere Nachhilfelehrer:innen in Ihrer Region verlangen, um ein Gefühl für den aktuellen Markt zu bekommen.
  • Berücksichtigen Sie Ihre Qualifikationen und Erfahrungen: Wenn Sie eine Spezialisierung oder Zertifikate vorweisen können, ist das ein Mehrwert, der einen höheren Preis rechtfertigen kann.
  • Legen Sie klare Regeln für Terminabsagen fest: Flexibilität ist wichtig, dennoch sollten Sie verbindliche Absprachen für kurzfristige Terminänderungen treffen, um Ihre Stundenplanung und Vergütung verlässlich zu sichern.
  • Bleiben Sie wettbewerbsfähig: Achten Sie darauf, dass Ihre Preise zwar konkurrenzfähig sind, aber dennoch Ihre Mühe und die Qualität des Unterrichts angemessen widerspiegeln.

Lernen hört nie auf – auch nicht für Nachhilfelehrer:innen

Nachhilfe geben bedeutet auch, dass Ihr eigener Lernprozess nie endet. Das Bildungssystem entwickelt sich ständig weiter. Deshalb ist es wichtig, dass auch Sie sich kontinuierlich weiterbilden, Ihre Methoden verbessern und mit den neuesten Trends Schritt halten. 

Verfolgen Sie aktuelle Entwicklungen im Bildungsbereich und in den Unterrichtsmethoden. Informieren Sie sich regelmäßig durch neue Artikel und Studien. Die Teilnahme an Workshops oder Webinaren kann Ihnen zusätzlich helfen, Ihr Wissen auf dem neuesten Stand zu halten.

Indem Sie sich fortlaufend weiterbilden und neue Methoden integrieren, werden Sie nicht nur zu einer gefragteren Nachhilfekraft, sondern bieten Ihren Schüler:innen auch abwechslungsreichere und effektivere Unterrichtsstunden. Das zeigt sich am Ende in besseren Leistungen und mehr Zufriedenheit auf beiden Seiten.